es sind die tugenden, die zählen
und dann erzählt mir meine friseurin, wie unmöglich sie die sache mit dem friedman findet und meint doch, dass sie den friedman unmöglich findet und dass auch der rabbiner aus dem gebetshaus gegenüber unserer wohnung sage, der friedman würde ein schlechtes licht auf die juden werfen. und das erinnert mich an meinen vater, der immer bemüht war, deutscher zu sein als alle deutschen und doch bis heute nicht gut spricht. aber es sind die tugenden die zählen. davon ist er überzeugt. vor dem gebetshaus stehen waschbetonblöcke, damit dort niemand parken kann, und dass die art von friedman nichts mit seinem judentum zu tun hat, sieht die frau, deren frisch gefönte locken von der friseurin in form gezupft werden, ein. und die friseurin meint, dass man das natürlich nicht verquicken dürfe, aber man könne ja auch laut nichts sagen, ohne für einen antisemiten gehalten zu werden. ich lasse mir gern von ihr die haare schneiden, halte sie für einen guten menschen und vor dem gebetshaus steht jeden freitag und samstag immer wieder der selbe hagere, junge mann mit kurzen haaren und einer goldkette und er schaut auf die strasse und gibt acht.
katatonik sagt bei praschl:
"wenn's aussieht wie eine ente, riecht wie eine, quakt wie eine, dann isses wohl eine" wird mir immer überzeugender.
ich meine, was ist eigentlich der unterschied zwischen trotteln, die antisemitisches zeugs daher- und mitröhren ohne nachzudenken und hinterfotzigen strategen, die das ganze mit nachdenken vorführen - ausser, dass die einen denken und die andern nicht?
ich glaube, sie hat recht.
tompaul | 17. Juni 2003 um 21:13:02 MESZ
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Last modified: 16.10.10, 11:43
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